StartAbenteuerliche Gute-Nacht-GeschichtenGreta und das uralte Teleskop ihrer Urgroßeltern

Greta und das uralte Teleskop ihrer Urgroßeltern

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Diese Gute-Nacht-Geschichte in der Zusammenfassung:

Greta entdeckt auf dem alten Dchboden ihrer Großeltern ein magisches Teleskop und findet sich plötzlich auf ihrer ersten Zeitreise wieder…

An einem Nachmittag, an dem die Sonne sanft durch die blättrigen Zweige schien und der Wind ein leises Lied in die Luft trug, sprang Greta aufgeregt aus ihrem Umzugswagen.

Sie war acht Jahre alt, voller Energie und ihre grünen Augen funkelten neugierig, als sie das alte Haus betrachtete, das jetzt ihr neues Zuhause werden sollte.

Es war nicht irgendein Haus – nein, es war das Haus ihrer Urgroßeltern, ein großes, altes Anwesen, das schon viele Jahre leer gestanden hatte.

Die Fensterläden knarrten leise im Wind, und der Garten wirkte wild und verwildert. Doch all das schreckte Greta nicht ab. Im Gegenteil – sie liebte Geheimnisse, und dieses Haus schien voller Geheimnisse zu stecken.

„Das ist wie ein Abenteuerspielplatz, nur besser!“, rief sie begeistert, während sie ihrer Mutter in die Küche folgte. „Darf ich das Haus erkunden? Bitte, bitte, bitte!“

„Natürlich, mein Schatz, aber geh nicht allein auf den Dachboden“, warnte ihre Mutter mit einem Lächeln, „der ist alt und vielleicht nicht ganz sicher.“

Greta nickte eifrig, aber insgeheim wusste sie schon, dass genau der Dachboden ihr erstes Ziel sein würde. Schließlich war es immer der Dachboden in Geschichten, der die besten Geheimnisse hütete.

Und vielleicht, nur vielleicht, gab es dort eine versteckte Schatzkiste oder alte Briefe von längst vergessenen Vorfahren. Ihr Herz klopfte schneller bei dem Gedanken an all die Abenteuer, die vor ihr lagen.

Es dauerte nicht lange, bis sie sich davongeschlichen hatte. Ihre Mutter war mit dem Auspacken beschäftigt, und das gab Greta die perfekte Gelegenheit.

Sie huschte leise die knarrenden Treppen hinauf, immer höher, bis sie schließlich vor der alten, schweren Tür zum Dachboden stand. Mit einem kleinen Ruck öffnete sie die knarrende Tür und betrat den staubigen Raum.

„Wow“, flüsterte Greta, als sie sich umsah. Der Dachboden war riesig und voller alter Möbel, Kisten und… ja, Geheimnisse, davon war sie überzeugt.

Es roch nach altem Holz und Geschichte, und irgendwo in der Ecke glitzerte das Licht durch ein kleines Fenster, das Staubpartikel in der Luft zum Tanzen brachte.

„Wo fange ich nur an?“, murmelte sie, während sie an einer Kiste vorbeiging, die halb auseinanderfiel. Doch dann fiel ihr Blick auf etwas unter einer dicken Staubschicht – eine alte Truhe, die so alt aussah, dass sie aus einem Märchen stammen könnte.

Greta kniete sich hin und pustete kräftig auf den Deckel. Staub wirbelte in alle Richtungen, und ihre Augen leuchteten auf.

„Da drin muss etwas Besonderes sein“, flüsterte sie, während sie den Deckel vorsichtig öffnete.

Und tatsächlich, etwas Glänzendes blitzte ihr entgegen. In der Truhe lag ein Teleskop.

Aber nicht irgendein Teleskop – es war aus glänzendem Messing gefertigt, mit kunstvollen Mustern verziert, die wie kleine Geschichten über das Metall liefen.

Greta nahm es vorsichtig heraus und hielt es in ihren Händen. Es fühlte sich seltsam vertraut an, als ob es nur auf sie gewartet hätte.

„Das ist wunderschön“, murmelte sie, während sie das Teleskop ans Fenster trug. Sie stellte es auf den wackeligen alten Tisch und richtete es auf den Himmel, neugierig, welche Sterne sie wohl sehen würde.

Doch als sie hindurchblickte, erlebte sie eine Überraschung.

Es waren keine Sterne zu sehen. Stattdessen sah Greta das Haus – aber es war nicht das Haus, wie sie es kannte. Es war das Haus, wie es vor vielen, vielen Jahren ausgesehen hatte.

Der Garten war gepflegt, Blumen blühten überall, und auf der Schaukel, die jetzt verlassen und alt war, schaukelte ein kleines Mädchen in einem altmodischen Kleid.

„Das ist unmöglich…“, murmelte Greta, rieb sich die Augen und schaute erneut durch das Teleskop. Doch das Bild blieb.

Das Mädchen spielte fröhlich im Garten und summte ein Lied vor sich hin. Greta zog das Teleskop von ihrem Auge weg, und plötzlich war alles wieder normal.

Der verstaubte Dachboden, die alten Kisten – keine Spur von dem lebendigen Garten.

„Das muss ich mir genauer anschauen“, flüsterte sie und richtete das Teleskop wieder aus.

Und dann, ohne Vorwarnung, begann sich alles um sie herum zu drehen. Der Dachboden verschwand, und ehe sie sich versah, stand sie mitten in dem Garten, den sie gerade noch durch das Teleskop gesehen hatte.

„Wo bin ich?“, fragte Greta erstaunt, als sie sich umblickte.

„Wer bist du?“, fragte eine sanfte Stimme hinter ihr. Greta drehte sich um und sah das Mädchen aus dem Teleskop – Clara, so schien es, denn sie trug denselben altmodischen Rock und die gleichen Zöpfe.

„Ich… ich bin Greta“, stotterte sie. „Und ehrlich gesagt, weiß ich nicht genau, wie ich hierhergekommen bin.“

Clara lächelte und wippte auf den Zehenspitzen. „Das macht nichts. Vielleicht bist du hier, um mir zu helfen!

Ich muss nämlich etwas sehr Wichtiges finden – meine Brosche. Sie ist verschwunden, und ohne sie kann ich nicht abreisen.“

„Eine Brosche?“, fragte Greta neugierig. „Wo hast du sie zuletzt gesehen?“

„Im Wohnzimmer“, antwortete Clara und schüttelte traurig den Kopf. „Aber ich habe schon überall gesucht und sie ist einfach weg.“

Greta spürte, dass dies ein Abenteuer war, das auf sie gewartet hatte. „Lass uns zusammen suchen!“, schlug sie vor, und Clara strahlte.

Die beiden Mädchen machten sich sofort auf den Weg ins Haus und durchstöberten jeden Winkel, jede Ritze und jede Ecke. Es dauerte eine ganze Weile, bis Greta plötzlich eine lockere Diele im Boden entdeckte.

„Hier, schau mal!“, rief sie aufgeregt und zog die Diele vorsichtig hoch. Und tatsächlich – dort lag die Brosche, glänzend und wunderschön.

„Oh, danke, Greta!“, rief Clara und sprang vor Freude in die Luft. „Jetzt kann ich abreisen!“

Greta lächelte, froh, geholfen zu haben, doch bevor sie etwas sagen konnte, begann sich die Welt um sie herum erneut zu drehen.

Ehe sie sich versah, stand sie wieder auf dem Dachboden, das Teleskop in der Hand, das Herz noch immer wild klopfend vor Aufregung.

Von da an konnte Greta an nichts anderes mehr denken als an das geheimnisvolle Teleskop. Jede Nacht, wenn ihre Eltern schliefen, schlich sie sich auf den Dachboden und schaute hindurch.

Jedes Mal wurde sie in eine andere Zeit versetzt, in der sie Menschen traf, die sie nie zuvor gesehen hatte, die ihr aber seltsam vertraut vorkamen.

Eines Abends, als sie durch das Teleskop blickte, sah sie eine wunderschöne Landschaft – sanfte Hügel, einen glitzernden Fluss und Menschen in bunten Gewändern, die fröhlich lachten.

Neugierig richtete sie das Teleskop genauer aus und wurde erneut in die Vergangenheit gezogen.

Dieses Mal landete sie in einem kleinen Dorf, wo sie Anna traf, ein Mädchen, das gerade aufgeregt mit einem Korb voller Blumen durch das Dorf lief. „Hallo!“, rief Greta fröhlich.

Anna drehte sich um und lächelte. „Hallo! Kommst du zum Frühlingsfest?“

„Ich denke schon!“, antwortete Greta und folgte Anna ins Herz des Dorfes, wo sie erfuhr, dass die Dorfbewohner ein großes Fest zur Begrüßung des Frühlings vorbereiteten.

„Es fehlt nur noch eines“, sagte Anna schließlich traurig, „die Himmelsblumen für den Kranz der Frühlingskönigin, aber ich traue mich nicht, sie alleine zu pflücken.“

„Dann komme ich mit!“, bot Greta sofort an.

Gemeinsam machten sich die beiden auf den Weg, pflückten die Blumen und kehrten ins Dorf zurück, wo Anna den schönsten Kranz herstellte, den das Dorf je gesehen hatte. Doch als die Sonne langsam unterging, wusste Greta, dass es Zeit war, zurückzukehren.

„Ich muss jetzt gehen“, sagte sie leise zu Anna, die traurig nickte.

„Ich werde dich nie vergessen“, flüsterte Anna, als Greta sich umdrehte.

Und so kehrte Greta mit einem Lächeln auf den Lippen zurück auf den Dachboden, das Teleskop fest in den Händen haltend und bereit für all die Abenteuer, die noch vor ihr lagen.

Sie wusste nun, dass sie durch das Teleskop nicht nur in die Vergangenheit reiste, sondern auch ihre eigene Familiengeschichte entdeckte.

Und wer weiß, welche Geheimnisse noch auf sie warteten?

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