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Lotte und Papa retten den Mitbringtag im Kindergarten | Mit Bildern!

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Lottes Tag fing gar nicht gut an. Erst stößt sie ihr Glas Wasser am Frühstückstisch um und dann soll sie auch noch eine kratzige Strumpfhose anziehen. Und ausgerechnet heute ist Mitbringtag im Kindergarten, den Lotte und ihr Papa leider vergessen haben…

Lotte saß am Frühstückstisch und wackelte mit ihren kleinen Beinen hin und her. Sie hatte heute keine große Lust auf das Frühstück, aber Mama hatte ihr Müsli in eine bunte Schüssel getan und das fand sie eigentlich ganz schön.

Doch als Lotte nach ihrem Glas Wasser griff, um einen großen Schluck zu nehmen, passierte es: Das Glas kippte um, und das Wasser ergoss sich über den Tisch.

„Oh nein!“, rief Lotte erschrocken.

Mama seufzte, lächelte aber trotzdem. „Das macht nichts, mein Schatz. Das kann jedem mal passieren.“ Sie nahm ein Tuch und wischte das Wasser auf, während Lotte ein wenig bedröppelt dreinschaute.

„Es ist schon spät, ich muss los zur Arbeit“, sagte Mama und gab Lotte einen Kuss auf die Stirn. „Papa hilft dir gleich mit deiner Strumpfhose, okay?“

Lotte nickte, auch wenn sie innerlich schon wusste, dass das mit der Strumpfhose schwierig werden könnte. Mama hatte ihr gestern eine neue Strumpfhose gekauft, und als sie die das erste Mal angezogen hatte, hatte sie an den Füßen gekratzt.

Lotte mochte das gar nicht. Sie war noch nicht alt genug, um genau zu erklären, warum, aber für sie war klar: Diese Strumpfhose wollte sie nicht anziehen.

„Tschüß, mein Schatz!“, rief Mama noch, während sie sich die Schuhe anzog und schon zur Tür hinaus war.

„Tschüß, Mama!“, rief Lotte ihr nach und winkte mit beiden Händen.

Kurz darauf kam Papa ins Zimmer. „Na, kleine Maus, bist du bereit für den Kindergarten?“, fragte er fröhlich.

Lotte schaute auf die Strumpfhose, die Papa in der Hand hielt, und schüttelte den Kopf. „Die ist kruppelig!“, sagte sie entschieden.

Papa runzelte die Stirn. „Kruppelig? Was meinst du denn damit, Lotte?“

Lotte verschränkte die Arme. „Die juckt und kratzt, ich will die nicht!“

Papa seufzte leise. Sie mussten rechtzeitig im Kindergarten sein und draußen war es kühl. Außerdem war es eine schöne Strumpfhose und er dachte, dass sie es vielleicht noch einmal versuchen könnte.

„Komm, Lotte, wir probieren es noch mal. Wir müssen los, alle anderen Strumpfhosen sind schmutzig und liegen in der Wäsche.“

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„Nein!“, rief Lotte, ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich will die nicht anziehen!“

Papa merkte, dass er keine Zeit mehr hatte, lange zu diskutieren. Er war etwas genervt, weil die Zeit drängte und Lotte nicht hörte. Schließlich sagte er etwas strenger: „Lotte, du musst die Strumpfhose anziehen. Es ist kalt draußen.“

Das mochte Lotte gar nicht hören. Sie stampfte mit dem Fuß auf den Boden. „Nein, nein, nein!“, schrie sie. „Ich will die nicht!“

Der Streit brach aus. Lotte war wütend, weil sie sich unverstanden fühlte. Und Papa war ärgerlich, weil die Uhr tickte und er, wenn das so weiter ginge, zu spät zur Arbeit kommt. Die beiden zankten und niemand wollte nachgeben.

Am Ende zog Lotte die Strumpfhose widerwillig an. Sie waren schon spät dran, als sie schließlich aus dem Haus gingen. Die Stimmung war schlecht und sie redeten kaum miteinander. Papa hielt Lottes Hand, aber beide waren noch in Gedanken bei ihrem Streit.

Als sie schon ein Stück gelaufen waren, blieb Lotte plötzlich stehen und schaute entsetzt zu Papa hoch. „Papa!“, rief sie. „Ich habe nichts für den Mitbringtag!“

Papa blieb ebenfalls stehen und brauchte nur einen kurzen Moment, um zu verstehen, was Lotte meinte. Dann erinnerte er sich: Heute war Mittwoch, der Mitbringtag im Kindergarten.

An diesem Tag durften die Kinder immer einen besonderen Gegenstand von zu Hause mitbringen und den anderen zeigen.

Lotte freute sich immer besonders auf den Mittwoch, aber heute hatten sie es beide vergessen, weil sie so mit der Strumpfhose beschäftigt gewesen waren.

Lotte begann zu weinen. „Ich hab‘ nichts zum Mitbringen, Papa!“, schluchzte sie.

Lottes Papa tat es in diesem Moment unendlich leid. Er ging in die Hocke, nahm Lotte in den Arm und drückte sie fest an sich. „Ach Lotte, was für ein doofer Start in den Tag. Ich hab’s auch vergessen.“

Papa schaute ein bisschen ratlos aus. Dann atmete er tief durch und sagte: „Aber weißt du was? Wir finden eine Lösung.“

Lotte schniefte und schaute ihren Papa mit großen, tränengefüllten Augen an. „Wie denn?“, fragte Lotte.

Papa wischte ihr die Tränen von den Wange. „Wer sagt denn, dass du unbedingt etwas von zu Hause mitbringen musst? Vielleicht finden wir unterwegs etwas Schönes, das du mitnehmen kannst.“

Lotte blinzelte überrascht. „Hmm“, machte Lotte.

„Ja, wirklich!“, sagte Papa lächelnd. „Komm, wir schauen uns einfach mal um. Irgendwo gibt es bestimmt etwas ganz Besonderes.“

Lotte hörte auf zu weinen und schaute sich neugierig um. Sie gingen langsam weiter, und Lotte suchte aufmerksam nach etwas, das sie für den Mitbringtag mitnehmen konnte. Auf einmal blieb sie stehen und zeigte auf eine Katze, die über den Weg lief. „Papa, da!“, rief sie.

„Die Katze können wir nicht mitbringen“, sagte er schmunzelnd.

Lotte kicherte, sie wusste ja, dass eine Katze, die woanders zu Hause ist, nicht zum Mitbringtag mitgenommen werden durfte. Sie hatte nur Spaß gemacht.

Sie gingen weiter und suchten nach etwas anderem. Nach einer Weile entdeckte Lotte etwas in einem Baum. „Schau mal, Papa, da oben!“

Papa blickte nach oben und sah, worauf Lotte zeigte: Ein großer, schöner Kiefernzapfen hing hoch oben in einer Kiefer. Er sah wirklich besonders aus, und Lotte mochte ihn sofort.

 

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„Oh, der ist toll!“, sagte Lotte begeistert. „Den will ich mitnehmen!“

Papa war sich nicht sicher, ob er den Zapfen erreichen konnte. Er war ziemlich hoch oben, aber Lotte strahlte so sehr, dass er beschloss, es zu versuchen. „Ich glaube, wir sind beide zu klein, um ihn zu erreichen, Lotte“, sagte er, „aber vielleicht kriegen wir ihn trotzdem runter.“

„Wie denn?“, fragte Lotte neugierig.

Papa dachte kurz nach, dann kam ihm eine Idee. „Ich werfe meinen Schuh dagegen, vielleicht fällt der Zapfen dann herunter.“

Lotte nickte eifrig. „Ja, ja, Papa!“

Papa zog seinen rechten Schuh aus. Und dann warf Lottes Papa mehrmals den Schuh in die Zweige.

Und siehe da, der Zapfen fiel herunter. Lotte sah ihren Papa bewundernd an, der schnell seinen Schuh wieder anzog. Sie hatten es doch so eilig und jetzt müssen sie die verlorene Zeit aufholen und ein bisschen rennen. Zum Glück war es nicht mehr weit bis zum Kindergarten. Lotte hielt den Kiefernzapfen fest und war glücklich und Papa auch.

„Jetzt hast du doch noch etwas für den Mitbringtag“, sagte Papa.

„Ja, ich zeige es gleich in meiner Gruppe“, sagte Lotte.

Zusammen gingen sie weiter zum Kindergarten, und die schlechte Stimmung war wie weggeblasen. Lotte war wieder fröhlich und Papa erleichtert, dass er noch einigermaßen rechtzeitig ins Büro kam.

Als sie am Kindergarten ankamen, lief Lotte voraus und konnte es kaum erwarten, ihren Freunden den Zapfen zu zeigen. „Tschüss, Papa!“, rief sie und winkte ihm zum Abschied.

Papa winkte zurück und lächelte. Bevor er endgültig ging, trat er noch einmal ans Fenster und hauchte gegen die Scheibe. Dann malte er mit dem Finger ein Herz in den beschlagenen Fleck und schaute Lotte durch das Fenster an. „Auf die paar Sekunden kommt es jetzt auch nicht mehr an“, da Lottes Papa.

Im Kindergarten zeigte Lotte stolz ihren Kiefernzapfen her, den alle nur Tannenzapfen nannten. „Den hab ich mit Papa gefunden!“, erzählte sie ihren Freunden. Die Erzieherin lächelte und freute sich, dass Lotte so einen besonderen Fund gemacht hatte.

Und obwohl der Tag mit einem kleinen Streit begonnen hatte, endete er mit einem großen Lächeln und viel Liebe.

 

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