Es war ein wunderschöner Abend im afrikanischen Dschungel. Die Sonne tauchte die Landschaft in goldene und orange Farben, während der kleine Affe Coco fröhlich von Baum zu Baum schwang. Er liebte diese Zeit des Tages, wenn die Vögel ihre letzten Lieder sangen und der Duft der blühenden Pflanzen in der Luft lag.
Doch an diesem besonderen Abend bemerkte Coco etwas Merkwürdiges. Der Wasserfall, der normalerweise in der Nähe seines Baumhauses plätscherte und glitzerte, war still. „Wo ist das Wasser hin?“, fragte er sich laut und schwang sich in Richtung des Wasserfalls.
Als Coco ankam, blieb er abrupt stehen. „Oh nein!“, rief er entsetzt. Der Wasserfall war vollkommen versiegt! Das klare Wasser, das normalerweise so fröhlich über die Felsen sprudelte, war verschwunden.
Stattdessen saß dort ein großer, alter Elefant, der gemütlich mit seinem dicken Hintern auf der Quelle des Baches thronte und genüsslich mit seinem Rüssel spritzte. „Was macht er denn da?“, dachte Coco und kratzte sich am Kopf.
„Hallo, großer Elefant!“, rief Coco und schwang sich näher. „Ich bin Coco, und ich habe eine Frage! Warum sitzt du hier auf dem Wasserfall?“
Der Elefant drehte seinen Kopf und lächelte. „Hallo, kleiner Affe! Ich bin Eddi. Ich sitze hier, weil es so schön kühl ist!“
„Aber Eddi, wenn du hier sitzt, kann das Wasser nicht fließen!“, rief Coco aufgeregt. „Der Dschungel braucht das Wasser, damit alle Tiere trinken können!“
Eddi dachte nach und kratzte sich mit seinem Rüssel hinter dem Ohr. „Oh, das hatte ich nicht bedacht. Aber es ist so bequem hier!“
In diesem Moment kamen einige von Cocos Freunden vorbei – die fröhliche Schildkröte Tilda, die neugierige Giraffe Gigi und die lustigen Affen Max und Mia. Als sie die Szene sahen, blieben sie stehen und schauten verwundert.
„Was ist hier los?“, fragte Tilda, während sie sich näher an den Wasserfall schob. „Warum fließt das Wasser nicht mehr?“
„Eddi sitzt auf der Quelle und blockiert das Wasser!“, erklärte Coco. „Wir müssen ihn bitten, sich woanders hinzusetzen, damit das Wasser wieder sprudeln kann.“
Gigi, die Giraffe, sah Eddi mit ihren großen Augen an. „Eddi, kannst du dich bitte woanders hinsetzen? Wir brauchen das Wasser für die anderen Tiere!“
Eddi schaute nachdenklich auf die kleinen Freunde. „Ich verstehe. Aber wo soll ich denn hin? Es ist hier so kühl und angenehm!“
„Vielleicht können wir dir einen anderen Platz zeigen, der genauso bequem ist!“, schlug Mia vor und lächelte. „Komm mit uns, wir zeigen dir den großen Schattenbaum!“
„Ja! Der Baum hat einen riesigen Schatten, und du kannst dich dort hinlegen!“, ergänzte Max. „Dann kannst du immer noch abkühlen, und das Wasser kann wieder fließen!“
Eddi überlegte und begann dann zu nicken. „Das klingt nach einer guten Idee! Ich mag den großen Schattenbaum. Dort ist es immer kühl.“
„Dann lass uns gehen!“, rief Coco voller Vorfreude. „Wir helfen dir, Eddi!“
Die Gruppe machte sich auf den Weg zum großen Schattenbaum, der nicht weit entfernt war. Eddi folgte den fröhlichen Tieren, während sie über die Wiese hüpften und sprangen. Coco erzählte lustige Geschichten über seine Abenteuer im Dschungel, und die anderen Tiere lachten herzhaft.
Als sie den großen Schattenbaum erreichten, schaute Eddi bewundernd hoch. „Wow! Hier ist es wirklich schön!“, rief er und setzte sich vorsichtig unter den Baum. Der schattige Platz war perfekt, und ein sanfter Wind wehte durch die Blätter.
„Das ist großartig!“, rief Coco begeistert. „Jetzt kann das Wasser wieder fließen!“
Die Freunde rannten zurück zum Wasserfall, und Coco rief laut: „Hallo, Wasser! Du kannst jetzt wieder sprudeln!“ Doch als sie ankamen, bemerkten sie, dass das Wasser immer noch nicht floss. Coco kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Warum fließt das Wasser nicht?“
„Vielleicht muss Eddi erst richtig weg sein, damit es wieder fließen kann!“, schlug Tilda vor.
„Das klingt logisch! Lass uns Eddi noch einmal rufen!“, sagte Gigi und winkte mit ihrem langen Hals.
Coco klatschte in die Hände. „Eddi! Eddi! Komm bitte zurück zum Wasserfall!“
Der große Elefant hörte die Rufe und kam neugierig näher. „Was ist los, Freunde?“
„Kannst du dich vielleicht ein Stückchen weiter weg setzen, damit wir sehen können, ob das Wasser wieder fließt?“, fragte Coco freundlich.
Eddi lächelte und sagte: „Natürlich! Ich möchte, dass ihr alle genug Wasser habt!“
Er schob sich vorsichtig vom Wasserfall weg und setzte sich ein paar Schritte weiter auf das Gras. „So ist es besser?“
Coco und die anderen schauten gespannt zum Wasserfall. Ein kurzer Moment der Stille folgte, und dann – plätscherte das Wasser plötzlich! Es begann, aus der Quelle zu sprudeln und fiel in einem glitzernden Wasserstrahl den Felsen hinunter.
„Juhuu! Es funktioniert!“, rief Coco und sprang vor Freude in die Luft. „Das Wasser fließt wieder!“
Die Tiere jubelten und tanzten um den Wasserfall herum. „Danke, Eddi! Du bist der Beste!“, rief Tilda und schloss den Elefanten in eine große Umarmung. Eddi lächelte stolz und wischte sich mit seinem Rüssel die Tränen der Freude aus den Augen.
„Es ist so schön zu sehen, dass ihr glücklich seid!“, sagte Eddi. „Jetzt kann ich mich hier im Schatten ausruhen, und ihr könnt das Wasser genießen!“
Coco und seine Freunde sprangen in das kühle Wasser, das jetzt wieder sprudelte. Sie planschten und spritzten sich gegenseitig nass. „Das ist das beste Wasser der Welt!“, rief Max und tauchte mit einem Platschen unter.
„Ich möchte auch!“, schrie Mia und hüpfte hinterher. „Schaut mal, wie hoch ich springen kann!“
Die Tiere hatten den größten Spaß und kletterten auf die Felsen, um im Wasser zu planschen und zu spielen. Eddi beobachtete sie lachend. „Das sieht nach viel Spaß aus! Ich möchte auch ein bisschen spritzen!“
Coco schaute zu Eddi und rief: „Komm schon, Eddi! Du kannst auch mitspielen!“
Der große Elefant warf seinen Rüssel in die Luft und spritzte eine große Menge Wasser, die über die anderen Tiere spritzte. „Haha! Ich kann auch spritzen!“, lachte er.
Die Tiere kicherten und sprangen vor Freude herum. „Du bist großartig, Eddi!“, rief Coco und spritzte zurück.
Als die Sonne schließlich unterging und der Himmel in sanften Pastellfarben erleuchtet wurde, wurden die Tiere müde. „Das war ein wunderschöner Tag!“, sagte Gigi und setzte sich neben Coco.
„Ja, und ich bin so froh, dass wir das Wasser zurückbekommen haben!“, antwortete Coco. „Das war ein echtes Abenteuer!“
Eddi kam näher und setzte sich auf die weiche Wiese. „Ich habe etwas Wichtiges gelernt heute. Manchmal muss man die Dinge anders betrachten, um eine Lösung zu finden.“
„Das stimmt!“, rief Tilda. „Wir müssen alle zusammenarbeiten, um Probleme zu lösen!“
Die Tiere nickten zustimmend und kuschelten sich im sanften Licht des Mondes zusammen.
„Gute Nacht, meine Freunde!“, flüsterte Coco und schloss die Augen. „Schlaft gut und träumt von neuen Abenteuern!“
„Gute Nacht!“, riefen die anderen Tiere im Chor und kuschelten sich zusammen, während der Wasserfall leise plätscherte und der große Eddi neben ihnen schnarchte.
So schliefen die Tiere friedlich ein, umgeben von der wunderschönen Musik des Wasserfalls, und träumten von den Abenteuern, die der nächste Tag bringen würde.