Es war ein ganz normaler Abend in der gemütlichen Küche von Familie Steinmeier. Der Tisch war gedeckt, und die Familie saß zusammen, um Abendbrot zur essen.
(Wie sieht dein Abendbrot zu Hause aus? Wird gekocht und es gibt etwas Warmes?) Beim kleinen Max, dem Sohn von Frau und Herrn Steinmeier gab es Brot und Baguette.
Dazu Aufstriche, Käse und Rohkost und den Rest Nudeln mit Erbsen vom Mittagessen. Die Reste hatte Max‘ Mama in der Mikrowlle aufgewärmt.
Vor Max stand sein Teller mit Spiralnudeln und einem Häufchen Erbsen darauf. Max betrachtete die Erbsen etwas skeptisch.
Eine winzig kleine Erbse mit einer besonders runden Form, lag ganz am Rand des Tellers. Max stieß aus Versehen mit seinem Löffel gegen sie, und plötzlich – plopp! – rollte die Erbse über den Tellerrand und fiel auf den Boden.
Die kleine Erbse, die auf den Namen Erbi hörte, war ganz aufgeregt. Sie hatte noch nie den Teller verlassen, geschweige denn den Boden berührt. Erbi rollte fröhlich über den Küchenboden und lachte dabei. „Hui!“, rief sie, „Das ist ja ein tolles Abenteuer!“
Aber schon nach wenigen Augenblicken merkte Erbi, dass sie sich ziemlich weit von ihrem Teller entfernt hatte. „Oh nein“, dachte sie. „Wie soll ich nur zurückkommen?“
Während sie überlegte, hörte sie plötzlich eine freundliche Stimme: „Na, was machst du denn hier unten, kleine Erbse?“ Erbi schaute sich um und entdeckte eine lange, orangefarbene Karotte, die aufrecht neben dem Küchenstuhl stand.
Sie hatte ein grünes Büschel Haare, das frech in alle Richtungen abstand, und ein fröhliches Lächeln im Gesicht.
„Ich bin runtergefallen und weiß nicht, wie ich zurück zum Teller kommen soll“, erklärte Erbi.
„Kein Problem, ich bin Karo, die Karotte!“, sagte die Karotte stolz. „Ich helfe dir. Lass uns zusammen den Weg zurück finden!“
Erbi freute sich sehr über Karos Hilfe. „Vielen Dank, Karo! Aber wie finden wir den Weg?“
Karo nickte nachdenklich und sagte: „Wir müssen die Küche durchqueren. Aber keine Sorge, ich kenne mich hier bestens aus.“
Zusammen rollten und hüpften Erbi und Karo quer durch die Küche. Plötzlich hörten sie ein lautes „Plopp“ und sahen, wie eine Tomate vom Küchentresen fiel und direkt vor ihnen landete.
Die Tomate grinste breit und sagte: „Hey, was macht ihr zwei denn hier unten? Ich bin Tobi, die Tomate!“
Erbi erzählte Tobi von ihrem Abenteuer. „Wir suchen den Weg zurück zum Teller“, sagte sie.
Tobi lachte laut. „Na, das klingt ja nach einem Spaß! Ich komme mit euch. Zu dritt wird es viel lustiger!“
Erbi, Karo und Tobi setzten ihre Reise fort. Die Küche war riesig, und überall lagen Hindernisse: ein umgefallener Salzstreuer, ein Teelöffel und sogar ein zerknülltes Küchentuch, das wie ein kleiner Berg aussah.
Aber das größte Hindernis war ein riesiger Käsewürfel, der mitten auf dem Boden lag und laut kicherte.
„Was macht ihr drei denn hier?“, fragte der Käsewürfel.
„Wir müssen zurück zum Teller!“, erklärte Karo.
Der Käsewürfel lachte noch lauter. „Das ist ja eine lustige Idee! Ich bin Kasimir, der Käsewürfel, und ich liebe Abenteuer. Aber bevor ihr weitergeht, müsst ihr erst an mir vorbei – wenn ihr könnt!“ Kasimir kicherte und rollte sich in den Weg, den die drei Freunde nehmen wollten.
Erbi überlegte kurz und dann hatte sie eine Idee. „Wie wäre es, wenn wir ein Wettrennen machen?“, schlug sie vor. „Wenn du schneller bist als wir, gibst du uns einen Tipp, wie wir zurück zum Teller kommen.“
Kasimir mochte die Idee. „Ein Wettrennen? Ich liebe Wettrennen!“, rief er begeistert. „Auf die Plätze, fertig, los!“
Und so begann das lustige Wettrennen. Erbi rollte so schnell sie konnte, Karo sprang mit ihren langen Beinen und Tobi kullerte direkt hinterher. Aber Kasimir war flink und rollte mit voller Geschwindigkeit.
Es war ein spannendes Rennen, und gerade als Kasimir dachte, er wäre der Schnellste, rutschte er auf einem Tropfen Wasser aus und purzelte zur Seite. Erbi, Karo und Tobi rollten und hüpften schnell an ihm vorbei und gewannen das Rennen.
„Haha, gut gemacht!“, lachte Kasimir, obwohl er verloren hatte. „Ein Rennen hat mir lange niemand mehr angeboten. Na gut, wie versprochen, hier ist euer Tipp: Der Teller steht direkt neben dem Brotkorb auf dem Tisch! Klettert einfach am Tischbein empor.“
Gesagt, getan, die drei Freunde bedankten sich für den Tipp und machten sich schnell auf den Weg. Sie kletterten am Tischbein hoch und Karotte Karo und Tobi Tomate schafften es beinahe unbemerkt zurück auf das Brettchen mit den Rohkoststücken.
Und auch Erbi Erbse war erfolgreich: Erbi rollte zurück auf den Teller und die anderen schauten ihr lächelnd zu.
Nur der kleine Max bemerkte, das auf dem Tisch etwas Besonderes vor sich ging und lächelte still vor sich hin.