StartWeihnachtsgeschichtenDer kleine Emil und die magische Schneekugel

Der kleine Emil und die magische Schneekugel

Teilen

Diese kurze Weihnachtsgeschichte in der Zusammenfassung:

Emil entdeckt auf dem Weihnachtsmarkt eine magische Schneekugel. Zuhause wird das Rentier darin lebendig, und Emil erlebt ein kleines Weihnachtswunder. Eine zauberhafte Geschichte über die Magie und Überraschungen der Weihnachtszeit für Kinder und Familien.

„Denkst du, der Weihnachtsmann kommt auch auf den Weihnachtsmarkt?“, fragte Emil und hielt Mama fest an der Hand, während sie sich einen Weg durch die Menschenmenge bahnten. Der Weihnachtsmarkt in der Stadt war immer sein Lieblingsteil der Vorweihnachtszeit. Überall glitzerten die Lichter, es roch nach Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und Bratwürsten, und die bunten Stände leuchteten in allen Farben.

„Vielleicht“, sagte Mama geheimnisvoll und lächelte. „Aber vielleicht hat er auch Helfer, die nach ihm Ausschau halten.“

„Helfer?“, fragte Emil und blickte sich sofort um. „Wo? Sehen die aus wie Elfen?“

Mama lachte. „Vielleicht. Man weiß es nicht. Die Weihnachtszeit ist voller Überraschungen.“

Genau das liebte Emil an Weihnachten – alles war magisch und geheimnisvoll. Doch heute fühlte sich der Weihnachtsmarkt noch aufregender an als sonst. Vielleicht lag es an den funkelnden Schneeflocken, die sanft vom Himmel fielen, oder an der fröhlichen Musik, die aus den Lautsprechern schallte. Oder vielleicht… vielleicht war es, weil er dieses Jahr den Weihnachtsmann unbedingt sehen wollte.

„Mama, lass uns zu den Lichtern gehen!“, rief Emil und zog an ihrer Hand. „Ich will den größten Weihnachtsbaum sehen!“

„Gut, aber wir bleiben zusammen“, sagte Mama und folgte ihm durch die bunten Stände. „Nicht, dass du mir verloren gehst.“

Der Baum war riesig. Die Tannenzweige waren mit Hunderten von Lichtern geschmückt, die in allen Farben funkelten, und die Spitze reichte fast bis zu den Wolken – zumindest stellte Emil sich das vor.

„Vielleicht kommt der Weihnachtsmann da runter“, überlegte Emil und blickte in den Himmel. „So mit einem Schlitten und den Rentieren.“

„Vielleicht“, sagte Mama und schaute auf die Uhr. „Aber jetzt holen wir erstmal eine heiße Schokolade, was meinst du?“

„Mit extra viel Sahne!“, fügte Emil eifrig hinzu.

Die beiden gingen zu einem der Stände, und Mama bestellte zwei dampfende Becher mit heißer Schokolade. Die Sahnehäubchen darauf waren so groß, dass Emil kaum wusste, wo er anfangen sollte.

„Gleich läuft es mir über die Nase!“, lachte er, als er versuchte, einen großen Schluck zu nehmen.

Mama lachte auch. „Pass auf, sonst sehen wir nachher aus wie Schneemänner.“

Nachdem sie ihre Schokoladen getrunken hatten, schlenderten sie weiter über den Markt. Emil konnte sich nicht sattsehen an all den Lichtern und Ständen. Da gab es Holzspielzeug, bunte Kerzen, weiche Plüschtiere und sogar einen Stand, an dem ein alter Mann Zinnsoldaten bemalte. Doch ein Stand fiel ihm besonders ins Auge.

„Mama, schau mal da drüben!“, rief Emil aufgeregt und zeigte auf einen kleinen, unscheinbaren Stand in der Ecke. Im Vergleich zu den leuchtenden, bunten Ständen ringsherum wirkte dieser fast unsichtbar. Die Lichter waren gedämpft, und der Tisch war mit weichem Moos bedeckt. Dahinter saß eine alte Frau, die Emil freundlich anlächelte.

„Was verkaufen die da?“, fragte er neugierig.

„Ich weiß nicht“, antwortete Mama und schaute auf den Stand. „Vielleicht wollen wir mal nachsehen.“

Emil zog Mama an der Hand, und gemeinsam gingen sie zu dem Stand. Die alte Frau saß auf einem Hocker und strickte etwas, das wie eine winzige, bunte Socke aussah.

„Guten Abend, ihr zwei“, sagte sie freundlich und sah Emil mit funkelnden Augen an. „Na, auf der Suche nach etwas Besonderem?“

„Ähm, ja!“, rief Emil. „Ich suche den Weihnachtsmann! Haben Sie ihn gesehen?“

Die Frau lachte leise. „Den Weihnachtsmann? Den sieht man nicht so leicht, mein Junge. Aber vielleicht findest du etwas anderes, was du gebrauchen kannst.“

„Was meinen Sie?“, fragte Emil verwirrt und blickte auf den Tisch vor sich. Darauf lagen winzige Schneekugeln, nicht größer als seine Handfläche. Jede Kugel hatte eine kleine, glitzernde Schneelandschaft darin, und in der Mitte stand immer etwas anderes – mal ein kleines Haus, mal ein Schneemann, mal ein Rentier. Emil beugte sich neugierig über den Tisch.

„Was ist das?“, fragte er.

„Das, mein Junge, sind magische Schneekugeln“, sagte die alte Frau mit einem geheimnisvollen Lächeln.

„Magisch?“, wiederholte Emil. Seine Augen wurden groß.

„Oh ja“, sagte die Frau und nahm eine der Kugeln in die Hand. Sie hielt sie so, dass Emil sie genau sehen konnte. „Sieh genau hin. Jede Kugel zeigt einen Ort, an dem etwas ganz Besonderes passiert. Aber nur, wenn man den richtigen Moment erwischt.“

„Wirklich?“, fragte Emil aufgeregt. „Was passiert da?“

„Das kommt ganz auf die Kugel an“, sagte die Frau und zwinkerte. „Aber man muss geduldig sein.“

Emil konnte kaum stillstehen vor Aufregung. „Mama, kann ich eine haben? Bitte?“

Mama lachte und sah zu der alten Frau. „Na gut, was kostet denn so eine magische Kugel?“

Die Frau lächelte. „Für diesen jungen Mann heute – nichts. Es ist Weihnachten, und ich denke, er wird sie gut gebrauchen können.“

„Wirklich?“, fragte Emil und konnte sein Glück kaum fassen. „Danke!“

Die Frau überreichte ihm eine Schneekugel, in der ein kleines, glitzerndes Rentier stand. Es sah aus, als würde es mitten im Schnee spielen. Emil hielt die Kugel behutsam in seinen Händen und konnte den Blick kaum davon abwenden.

„Danke, danke, danke!“, rief er begeistert und hüpfte fast vor Freude.

„Gerne, mein Junge“, sagte die alte Frau. „Aber vergiss nicht: Die Magie wirkt nur, wenn du ganz genau hinschaust und die richtigen Momente abwartest.“

„Versprochen!“, sagte Emil und drückte die Kugel fest an seine Brust.

Mama und Emil verabschiedeten sich von der Frau und setzten ihren Rundgang über den Weihnachtsmarkt fort. Doch Emil konnte die Augen nicht von seiner neuen Schneekugel lassen. Er schüttelte sie leicht, und die Schneeflocken wirbelten in der Kugel um das Rentier herum. Es war wunderschön.

„Was meinst du, Mama?“, fragte Emil. „Ist die Kugel wirklich magisch?“

„Vielleicht“, sagte Mama und lächelte. „Aber manchmal ist die größte Magie die, die wir selbst hineinlegen.“

Zuhause angekommen, konnte Emil es kaum erwarten, die Kugel genauer zu betrachten. Er stellte sie auf seinen Nachttisch und setzte sich auf sein Bett. Das Zimmer war still, und nur das leise Ticken der Wanduhr war zu hören. Emil schüttelte die Kugel noch einmal und sah den Schneeflocken zu, wie sie durch die Luft tanzten.

„Wann passiert was?“, fragte er sich und starrte gespannt auf das kleine Rentier.

Die Minuten vergingen, doch nichts geschah.

„Vielleicht muss ich geduldiger sein“, murmelte Emil und schüttelte die Kugel erneut. Doch wieder passierte nichts.

Ein wenig enttäuscht legte er sich ins Bett und zog die Decke über sich. Vielleicht war die Kugel doch nicht so magisch, wie die alte Frau gesagt hatte. Oder vielleicht war es einfach die falsche Kugel.

Doch als er gerade die Augen schließen wollte, geschah es plötzlich: Ein leises Glitzern durchzog die Kugel, und das Rentier begann, sich zu bewegen! Emil riss die Augen auf und setzte sich auf.

„Es bewegt sich!“, flüsterte er ungläubig.

Das Rentier hüpfte fröhlich durch den Schnee und zog kleine Spuren hinter sich her. Es wirkte so lebendig, als wäre es wirklich dort, mitten in der Schneelandschaft. Emil konnte es kaum fassen.

„Das ist ja krass“, rief er begeistert.

Doch das war noch nicht alles. Plötzlich erschien in der Ferne ein Schlitten – ein großer, roter Schlitten mit glänzenden Kufen. Und wer saß darauf? Kein anderer als der Weihnachtsmann selbst!

„Mama!“, rief Emil, sprang aus dem Bett und rannte ins Wohnzimmer. „Mama, komm schnell! Der Weihnachtsmann ist in der Kugel!“

Mama kam eilig herbei und schaute auf die Schneekugel. „Was meinst du?“, fragte sie lächelnd.

„Der Weihnachtsmann! Da!“, rief Emil und zeigte auf die Kugel. Doch als Mama die Kugel ansah, war das Rentier wieder still, und der Schlitten verschwunden.

„Ich glaube, du hast geträumt“, sagte Mama und strich ihm übers Haar.

„Nein, wirklich!“, protestierte Emil. „Er war da, ganz bestimmt!“

Mama lächelte. „Vielleicht kommt er ja wieder, wenn du ganz fest dran glaubst.“

Emil nickte entschlossen und nahm die Kugel mit ins Bett. Die ganze Nacht hielt er sie fest in seinen Händen, in der Hoffnung, dass der Weihnachtsmann noch einmal vorbeischauen würde.

Und wer weiß? Vielleicht tat er das ja auch. Denn manchmal ist die größte Magie die, die wir selbst hineinlegen – besonders in der Weihnachtszeit.

Am nächsten Morgen wachte Emil mit einem breiten Grinsen auf. Die Schneekugel stand noch auf seinem Nachttisch, das Rentier darin wirkte friedlich und still. Doch Emil wusste jetzt, dass in dieser kleinen Kugel eine ganze Welt voller Magie steckte.

„Danke, Weihnachtsmann“, flüsterte er leise und schüttelte die Kugel sanft, um die Schneeflocken erneut tanzen zu lassen.

Denn Emil hatte gelernt: Manchmal muss man einfach ganz genau hinschauen, um die wahre Magie zu entdecken – und genau das hatte er in dieser besonderen Nacht getan.

Entdecke weitere Weihnachtsgeschichten:

Weitere Geschichten

Beliebte Gute-Nacht-Geschichten