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Der kleine Affe Coco fängt einen Stern

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Diese Gute-Nacht-Geschichte in der Zusammenfassung:

Coco, der kleine Affenjunge, will mit seinen Dschungel-Freunden Lilli und Fridolin einen Stern fangen. Gemeinsam basteln sie ein Netz, doch am Ende merken sie: Sterne gehören in den Himmel. Eine zauberhafte Geschichte über Freundschaft und Mut.

Über dem Dschungel hing eine Decke aus glitzernden Sternen, so hell, dass Coco, der kleine Affenjunge, nicht einschlafen konnte. Er lag in seinem gemütlichen Blätternest hoch oben in den Bäumen und starrte fasziniert in den Himmel.

„Ob man so einen Stern wohl anfassen kann?“ murmelte Coco und stützte sein Kinn in die Pfoten. „Bestimmt sind sie weich wie Wolken… oder vielleicht knistern sie wie trockenes Laub.“

Ein Rascheln in den Blättern neben ihm ließ ihn zusammenzucken. „Wer ist da?“ fragte Coco und kramte nach einer Banane, die er als Waffe benutzen wollte – sicher ist sicher.

„Nur ich, Lilli!“ quäkte eine kleine Stimme, und aus dem Dickicht lugte Lilli, das bunte Chamäleon. Ihre Haut schimmerte in sanften Grün- und Blautönen, passend zur Nacht. „Warum bist du noch wach? Es ist mitten in der Nacht!“

Coco setzte sich auf. „Ich kann nicht schlafen, Lilli. Ich denke an die Sterne. Würdest du nicht auch gern wissen, wie die sich anfühlen?“

Lilli runzelte ihre winzige Stirn. „Hm… vielleicht sind sie wie glitzernder Sand? Oder wie funkelnde Regentropfen?“ Sie schielte nach oben. „Aber Coco, wie willst du das je herausfinden? Die Sterne sind viel zu weit weg!“

Coco grinste breit. „Nicht, wenn wir ein Netz basteln und einen Stern fangen!“

Lilli machte große Augen. „Ein Netz? Wie sollen wir das denn schaffen?“

Coco klatschte begeistert in die Hände. „Mit Lianen natürlich! Der halbe Dschungel hängt voll davon. Los, Lilli, hilf mir suchen!“

Und so schlichen die beiden los, vorsichtig, damit sie keine schlafenden Tiere weckten. Sie fanden eine dicke, kräftige Liane, die sich perfekt eignete. Coco zog daran, bis sie am Boden lag, und gemeinsam zogen sie die Liane zu Cocos Nest.

„Hoffentlich hält das“, meinte Lilli skeptisch, während Coco die Liane kunstvoll verknotete. „Du bist wirklich gut im Knotenmachen. Vielleicht solltest du Seilartist werden.“

Coco lachte. „Oder Sternenfänger! Ich wette, niemand im ganzen Dschungel hat je einen Stern gefangen.“

Schließlich war das Netz fertig – groß und stabil genug, um selbst den hellsten Stern einzufangen. „Fertig!“ rief Coco triumphierend.

Aber dann fiel ihnen etwas ein: „Wie kriegen wir das Netz überhaupt in den Himmel?“ fragte Lilli. „Hast du Raketen oder so?“

Coco kratzte sich am Kopf. „Hm… vielleicht brauchen wir eine große Schleuder?“

„Oder jemanden, der sehr hoch springen kann?“ Lilli nickte bedeutungsvoll in Richtung des Flusses, wo der alte Fridolin, der Baumfrosch, lebte.

„Fridolin!“ rief Coco begeistert. „Er kann bestimmt helfen!“

Die beiden schnappten sich das Netz und kletterten zu Fridolins Baum. Der grüne Baumfrosch hing gerade kopfüber an einem Ast und schnarchte leise.

„Fridolin!“ rief Coco. Keine Reaktion.

„FRIDOLIN!“ wiederholte Lilli, diesmal etwas lauter.

Mit einem Satz sprang der Frosch hoch, und ein paar Käfer fielen von seinem Ast. „Was? Wo? Wer ist das? Coco? Lilli? Habt ihr eine Ahnung, wie spät es ist?“

„Es ist Sternenfängerzeit!“ rief Coco. „Wir brauchen deine Hilfe!“

Fridolin schielte misstrauisch. „Sternenfängerzeit? Klingt anstrengend. Was genau wollt ihr?“

„Du musst unser Netz ganz hoch in den Himmel schleudern!“ erklärte Coco und hielt das Netz hoch. „Du kannst doch so gut springen, Fridolin. Niemand kommt so hoch wie du!“

Fridolin überlegte. „Hmmm… ich bekomme dafür aber ein paar leckere Moskitos, oder?“

Coco nickte. „Ein ganzes Glas voll, versprochen!“

„Na gut“, seufzte der Frosch. „Aber nur, weil ich sowieso nicht mehr müde bin.“

Sie schleppten das Netz zum höchsten Hügel im Dschungel. Der Mond leuchtete über ihnen, und die Sterne funkelten so hell, dass Coco sicher war, sie könnten einen fangen.

„Bereit?“ fragte Fridolin und wickelte das Netz um seine Beine.

„Bereit!“ riefen Coco und Lilli im Chor.

Mit einem gewaltigen Sprung katapultierte sich Fridolin in die Luft. Er flog höher und höher, bis er fast die Sterne erreichte. „Ich werfe es jetzt!“ rief er und schwang das Netz in Richtung der funkelnden Punkte.

Das Netz flog… und flog… und blieb schließlich an einem besonders hellen Stern hängen. „Ich hab ihn!“ rief Fridolin, als er zurück auf den Hügel sprang. Er zog vorsichtig an der Liane, und tatsächlich – der Stern kam mit!

Coco und Lilli hielten die Luft an, als Fridolin das Netz auf den Boden legte. Darin lag ein kleiner, strahlender Stern, der sanft glühte und ein leises Summen von sich gab.

„Er ist wunderschön“, flüsterte Lilli.

„Und er ist warm!“ Coco berührte den Stern vorsichtig. „Wie eine kuschelige Decke.“

Der Stern blinkte leise und schien die drei Freunde neugierig anzusehen.

„Was machen wir jetzt mit ihm?“ fragte Lilli schließlich.

Coco dachte nach. „Vielleicht könnten wir ihn als Lampe benutzen? Oder als Schmuck für unser Nest?“

Aber der Stern begann plötzlich, leise zu summen. Es war ein trauriges Summen, und seine Strahlen wurden schwächer.

„Oh nein“, murmelte Fridolin. „Ich glaube, er vermisst den Himmel.“

Coco nickte langsam. „Er gehört zu den anderen Sternen. Wir können ihn nicht behalten.“

Lilli sah besorgt aus. „Aber wie bringen wir ihn zurück?“

„Keine Sorge“, sagte Fridolin. „Ich springe einfach noch mal.“

Diesmal war es nicht so leicht wie zuvor. Der Stern wollte erst nicht loslassen, doch Coco flüsterte ihm beruhigende Worte zu: „Du bist wunderschön, kleiner Stern. Und du machst den Himmel heller. Du wirst immer unser Freund sein, auch wenn du weit oben bist.“

Schließlich löste sich der Stern von der Liane und ließ sich von Fridolin wieder in den Himmel werfen. Sie sahen zu, wie er zurück zu den anderen Sternen schwebte, ein wenig heller als zuvor.

„Da ist er“, sagte Coco leise, als der Stern an seinem Platz zu blinken begann.

Die Freunde saßen eine Weile schweigend da und betrachteten den Nachthimmel. Schließlich gähnte Fridolin. „Das war genug Abenteuer für heute. Ich gehe zurück zu meinem Baum.“

„Danke, Fridolin“, sagte Coco.

Lilli nickte. „Du bist ein echter Held.“

Als Fridolin davonhüpfte, wandte sich Coco an Lilli. „Weißt du, ich bin froh, dass wir den Stern zurückgebracht haben. Der Himmel sieht jetzt viel schöner aus.“

Lilli grinste. „Und nächstes Mal fangen wir vielleicht den Mond?“

„Vielleicht“, sagte Coco schmunzelnd. „Aber nur, wenn du wieder hilfst.“

Lilli kicherte, und zusammen kletterten sie zurück zu ihren Nestern. Als Coco sich hinlegte, war er diesmal ganz ruhig. Der Stern am Himmel schien ihm zuzuzwinkern, als ob er sagen wollte: „Gute Nacht, kleiner Sternenfänger.“

Und so schlief Coco ein, während die Sterne weiter über dem Dschungel funkelten und leuchteten – ein bisschen heller als zuvor.

 

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